Im Herbst 2023 waren wir in Forstinning, um uns dort den Naturpfad im Wald anzusehen.
Das war das erste Mal, dass wir dort waren.
Den Naturpfad findet man, indem man zum Waldfriedhof von Forstinning fährt. Dort gibt es ausreichend viele Parkplätze, falls nicht gerade eine Beerdigung stattfindet.
Auf dem Foto seht ihr, dass nun Ende Oktober doch schon viele Bäume ihre Blätter abwerfen.
Vom Parkplatz aus geht es rechts am Friedhof vorbei über einen kleinen Weg.
Nach einem kurzen Stück geht es dann links in den Wald hinein.
Ursprünglich angefangen hat das Ganze mit einigen Bienenkästen. Nach und nach wurde das Waldstück um Informationsstände und ein paar Trimm-dich-Geräte erweitert.
So ein Waldspaziergang im Herbst ist ja auch ohne Informationen zu Bienen und Totholz sehr schön.
Und wer die vielen Farbschattierungen des Herbstlaubs mag, wird hier erst recht glücklich.
Schon kurz darauf trifft man am Waldrand auf eine große Anzahl von Bienenkästen. Jetzt Ende Oktober fliegen kaum noch Bienen herum.
Wer mag, findet an einigen Stellen sehr stabile Geräte, um sich sportlich zu betätigen. Gerade bei Kindern weckt das den Experimentierdrang. Für sie ist einfach nur spazieren oft langweilig.
Weiter geht es zu dem berühmten Fledermausbaum. Ein hohler Baum mit einer Leiter innen, die man hochklettern kann. Wir haben uns da nicht hineingezwängt und versucht, den oberen Teil des Fledermausbaums zu erkunden. Da oben gibt es einen Zufluchtsort für Fledermäuse, von denen hier in der Gegend sehr viele herumfliegen.
Und gleich daneben liegt ein entwurzelter Baum. Baum ist vielleicht zu viel gesagt. Vom Baum ist nicht viel mehr übrig als der große Wurzelstock und ein kurzes Stück des Stamms.
Normalerweise verwittert so ein Wurzelstock mit den Jahren. Er wird vom Regen ausgewaschen und von Waldlebewesen zersetzt.
Deswegen wurde über dem Wurzelstock eine Überdachung gebaut, aber gleich so, dass man sich mit einer ganzen Gruppe oder Schulklasse auf die Seite des Wurzelstocks stellen kann, um seine Eindrücke auszutauschen.
Es sieht zwar von vorne so aus, als handelte es sich um ein richtiges Holzhaus, aber nach hinten hinaus ist es ein Unterstand ohne feste Wände.
Von hier geht es weiter in Richtung Bienenzucht.
Auf dem Pfad kommt ihr an einem großen Holzhaus vorbei, das diesmal aber wirklich geschlossen ist. Es dient vor allem Schulklassen als eine Art externes Klassenzimmer. Im Haus hängen viele Informationstafeln an den Wänden und in der Mitte gibt es einen Tisch.
Wir haben uns dort nicht lange aufgehalten, weil es innen sehr dunkel war und wir nicht auf Anhieb einen Lichtschalter oder etwas in der Art gefunden haben.
Ein kleines Stück weiter erreicht man dann das Herzstück einer Imkerei, die Bienenköniginnenzucht. Hier stehen in einem Kreis angeordnet mehrere ganz kleine Bienenkästen auf einzelnen Gestellen. Ein paar Bienen waren hier und da zu sehen.
Wie ihr seht, ist eine der Königinnen gerade mächtig beim Arbeiten.
Der ganze Naturpfad befindet sich relativ nah an den Feldern der Gegend.
Von hier aus verlassen wir den Wald daher kurz und wandern an einer Streuobstwiese des Bund Naturschutzes vorbei. Diese ist geschützt und darf nicht betreten werden.
Ich finde es nicht schlimm, dass man dieses Naturreservat nicht betreten darf. Der Wiesenpfad führt rechts herum, so dass man einen guten Blick auf die circa 30 Obstbäume hat.
Noch beeindruckender ist allerdings die riesige Doppeleiche mitten im Blickfeld. Um sie herum lädt eine Sitzbank zum Verweilen ein.
Kurz davor kommt man noch an einer kleinen Franziskuskapelle vorbei. Diese wurde 2004 erbaut.
An der Doppeleiche vorbei geht es wieder zurück in den Wald.
Überraschend haben uns dort einige Eulen erwartet.
Hier wurde es dann schwierig mit der Orientierung. Irgendwie konnte man in verschiedene Richtungen weitergehen.
Wir entschieden uns für die längere und damit offenkundig falsche Richtung. Kein Problem, wir genossen den Spaziergang im herbstlichen Wald. Manchmal konnte man in der Ferne das Rauschen von der Straße hören, hin und wieder ein Flugzeug oder ein Motorrad, aber ansonsten war es still.
Schade eigentlich. Ein Rehlein oder ein kleines Wildschweinchen wären doch mal ganz nett gewesen.
Natürlich gibt es hier auch Hochsitze. Diesen hier auf dem Foto musste ich natürlich erklimmen. Er wackelte ein wenig, hielt meinem Gewicht aber doch stand. Oben war nicht viel zu sehen. Nur ein kleiner Raum ohne Stehhöhe mit einer kleinen Bank. Aber was sollte in einem Hochsitz auch schon groß zu sehen sein.
Für uns ging es dann – wie gesagt – noch eine Weile weiter durch den Ebersberger Forst.
Schön, nicht wahr!
Mit High-Heels solltet ihr hier nicht langgehen, aber das versteht sich von selbst. Gruß nach Esslingen (nicht darüber nachdenken, ist ein Insider)!
Das Wandern durch den Wald stellt keine große Herausforderung dar. Es gibt keine Steigungen, alles ist flach. Aber natürlich ist das hier keine asphaltierte Straße, sondern ein Waldweg. Da kann es schon mal rutschig oder uneben sein.
Und die Waldwege sind von Baumwurzeln durchdrungen.
Auch wenn das auf dem Foto wie ein Ast aussieht … es ist eine Wurzel, die fest im Boden steckt. Hier sieht der Weg ja noch ganz manierlich aus. Wenn ihr euch aber etwas weiter in den Wald hineintraut, werden die Schneisen teilweise recht uneben. Das ist ein gutes Training für die Sprunggelenke.
Mit dem Kinderwagen kommt ihr da aber nicht mehr so gut durch. Hängt natürlich von den Rädern des Kinderwagens ab. Und den Buggy lasst ihr lieber zu Hause.
Unsere Empfehlung: der Wald ist natürlich ein Paradies für kleine Kinder. Aber nehmt sie nur mit, wenn sie schon etwas längere Strecken selber gehen können.
Auch wenn am Waldrand viele Laubbäume stehen und es fast wie ein natürlich gewachsener Wald aussieht, bleibt der Ebersberger Forst am Ende doch nur ein Nutzwald. Die Bäume stehen dort nur, um sie irgendwann zu fällen und zu verkaufen.
Hier auf dem Foto erkennt man die supergeraden Stämme, die sich bestens zu Holzbrettern verarbeiten lassen.
Auch der Weg ist auf dem Foto kein Waldpfad mehr, sondern eine breite Schotterstraße, auf der große Fahrzeuge fahren können.
Aber noch einmal zurück zum Naturpfad.
Ihr werdet euch oft stirnrunzelnd fragen, wo es denn lang geht. Die Beschilderung ist leider nur sehr mäßig.
Es gibt auch ab und zu Schilder mit Zahlen, aber ohne weitere Erklärungen. Vielleicht gibt es irgendwo einen Wegplan, auf dem die Stationen aufgelistet und beschrieben sind. Wir hatten so etwas nicht zur Verfügung.
Haltet euch am besten relativ nahe am Waldrand. Die wichtigsten Stationen habt ihr in diesem Bericht auf den Fotos gesehen.
Es gibt noch ein weiteres Trimm-dich-Gerät und eine Installation zur Schulung des Koordinationsvermögens. Aber an denen kommt ihr automatisch vorbei.
Sobald ihr die Streuobstwiese erreicht und umrundet habt, geht ihr den Weg am besten einfach wieder zurück zum Friedhof.
Oder ihr wagt euch einfach tiefer in den Wald hinein. Aber dann dürft ihr euch auch nicht wundern, wenn ihr irgendwann nicht mehr wisst, wo ihr seid.
Wie immer gilt in Deutschland:
einfach immer weiter geradeaus gehen … irgendwann erreicht ihr die nächste Straße.
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